Skip to main content

Ver­hal­ten in Bären­re­gio­nen – Das müs­sen Sie beach­ten

In den USA, Kanada, Russ­land und ande­ren Län­dern gibt es unter­schied­li­che Arten von Bären. Je nach Popu­la­tion ist die Wahr­schein­lich­keit, dass Sie beim Wan­dern in sol­chen Län­dern frü­her oder spä­ter auf einen Bären tref­fen rela­tiv hoch. Um einen Zwi­schen­fall zu ver­mei­den soll­ten Sie sich Sie sich in ent­spre­chen­den Regio­nen an gewisse Ver­hal­tens­re­geln hal­ten. Alles was Sie als Wan­de­rer über das Thema „Ver­hal­ten in Bären­re­gio­nen“ wis­sen soll­ten erfah­ren Sie in die­sem Arti­kel.

Verhalten in Bärenregionen - Tipps und Tricks

Fak­ten über Bären

  • Bären sind über­wie­gend wäh­rend der Däm­me­rung und in der Nacht aktiv.
  • In Kanada, Russ­land und Alaska ist die Bären­po­pu­la­tion am höchs­ten.
  • Bären ver­fü­gen über einen beson­ders aus­ge­präg­ten Geruchs­sinn und kön­nen ess­ba­res auch über meh­rere Kilo­me­ter Ent­fer­nung wahr­neh­men.
  • Auch wenn Sie nicht so aus­se­hen mögen kön­nen Bären bis zu 50 Km/h schnell ren­nen.
  • Je nach Art kön­nen Bären unter­schied­lich schwer wer­den. Braun­bä­ren bei­spiels­weise wie­gen bis zu 600 Kilo­gramm.
  • Bären sind im wesent­li­chen Alles­fres­ser. Ihre Nah­rung setzt sich unter ande­rem aus Bee­ren, Nüs­sen, Pil­zen, Wur­zeln und dem Fleisch Ihrer Beu­te­tiere zusam­men.

All­ge­meine Ver­hal­tens­ei­gen­schaf­ten von Bären

In der Regel suchen Bären das weite, wenn Sie Men­schen in Ihrer Nähe wahr­neh­men. Es gibt aller­dings auch Bären, die sich an die Anwe­sen­heit des Men­schen gewöhnt- und an Scheu ver­lo­ren haben. Wenn es zu einer Begeg­nung mit einem Bären kom­men sollte kann es sein, dass der Bär aus Neu­gier ste­hen­bleibt. Gefähr­lich wer­den Bären in der Regel nur, wenn Sie sich in die Enge gedrängt füh­len, hung­rig sind oder junge haben.

Bärenangriff vermeiden

Ver­hal­ten in Bären­re­gio­nen

So ver­mei­den Sie einen Bären­an­griff

Auch wenn die Wahr­schein­lich­keit eines Bären­an­griffs rela­tiv gering ist, soll­ten Sie sich immer dar­über im Kla­ren sein, dass es den­noch pas­sie­ren könnte. Wenn Sie wis­sen, wie Sie sich in Bären­re­gio­nen ver­hal­ten müs­sen, kön­nen Sie die Gefahr einer Atta­cke zusätz­lich redu­zie­ren. Um so sicher wie mög­lich zu sein, soll­ten Sie fol­gende Ver­hal­tens­re­geln beach­ten, wenn Sie sich in einer Bären­re­gion auf­hal­ten.

Wan­dern in Bären­re­gio­nen

Wenn Sie in einer Bären­re­gion wan­dern lässt sich eine Begeg­nung am bes­ten durch Lärm ver­hin­dern. Reden Sie laut mit Ihren Grup­pen­mit­glie­dern, sin­gen Sie ein Lied oder klem­men Sie sich Bären­glo­cken an Ihren Ruck­sack. So wird ein Bär Sie früh regis­trie­ren und hat aus­rei­chend Zeit, um unge­se­hen zu ver­schwin­den. Zudem soll­ten Sie nach Mög­lich­keit nicht allein in Bären­re­gio­nen unter­wegs sein. Hal­ten Sie beim Wan­dern Augen und Ohren offen und ach­ten Sie auf Anzei­chen dafür, dass sich Bären in der Umge­bung auf­hal­ten. Mög­li­che Hin­weise dafür, dass Bären in der Nähe sein könn­ten stel­len fri­sche Spu­ren, Kot sowie Kratz­spu­ren dar. Bevor Sie in einer Bären­re­gion wan­dern gehen soll­ten Sie sich an das zustän­dige Forst­amt oder Wild­hü­ter vor Ort wen­den und nach Ver­hal­tens­re­geln sowie der aktu­el­len Situa­tion fra­gen. Hunde soll­ten bes­ten­falls zuhause gelas­sen wer­den, da Sie die Situa­tion bei einer Begeg­nung unnö­tig ver­schär­fen könn­ten. Wenn Sie Ihren Hund den­noch mit in eine Bären­re­gion neh­men wol­len, emp­feh­len wir Ihnen die­sen wäh­rend der gesam­ten Zeit an der Leine zu hal­ten. Soll­ten Sie auf ein frisch geris­se­nes Tier sto­ßen ist es rat­sam schnell wei­ter­zu­zie­hen. Bären ver­las­sen Ihre Beute meist nur kurz­zei­tig. Die Wahr­schein­lich­keit das der Bär zurück­kommt, um diese zu ver­tei­di­gen ist also sehr hoch. Falls Sie einen Bären aus­ma­chen und die­ser wei­ter als 150 Meter ent­fernt ist, soll­ten Sie sich lang­sam zurück­zie­hen.

Zel­ten in einer Bären­re­gion

Es gibt unter­schied­li­che Maß­nah­men, die Sie beim Zel­ten in einer Bären­re­gion tref­fen kön­nen, um unge­be­te­nen Besuch an Ihrem Lager­platz zu ver­hin­dern. Zunächst soll­ten Sie natür­lich dafür sor­gen, dass sich alle Ihre Lebens­mit­tel in einem soge­nann­ten Bären­ka­nis­ter befin­den. Wenn Sie kei­nen Bären­ka­nis­ter haben kön­nen Sie Ihren Pro­vi­ant an einem Seil­zug in die Bäume hän­gen. Zusätz­lich kön­nen Sie kleine Drähte rund um Ihr Lager span­nen und diese mit Glo­cken ver­se­hen. Dies reicht oft­mals aus, um einen zu neu­gie­ri­gen Bären zu ver­trei­ben und gibt Ihnen die Mög­lich­keit bei Bedarf zu han­deln.

Kör­per­spra­che lesen und inter­pre­tie­ren

Auch wenn viele der Ansicht sind, dass es sich bei Bären um blut­rüns­tige Mons­ter han­delt ist das ganze Gegen­teil der Fall. Wenn Sie sich ein wenig mit dem Ver­hal­ten und der Kör­per­spra­che des Bären aus­ein­an­der­set­zen wer­den Sie bei einer Sich­tung rela­tiv gut dazu in der Lage sein, den Bären ein­zu­schät­zen und ent­spre­chend zu agie­ren. Wenn ein Bär bei­spiels­weise auf den Hin­ter­bei­nen steht, tut er dies kei­nes­falls, weil er eine Atta­cke plant, son­dern weil er neu­gie­rig ist und ver­sucht, Sie bes­ser in Augen­schein zu neh­men. Es kann auch pas­sie­ren, dass ein Bär Aggres­sion vor­täuscht, um einer Aus­ein­an­der­set­zung aus dem Weg zu gehen.

Verhalten bei Bärenngriffen

Wel­che Absicht hat der Bär?

Um die Situa­tion bes­ser ein­schät­zen zu kön­nen, soll­ten Sie wis­sen ob der Bär aus Selbst­schutz han­delt oder ob er Sie als Konkurrenz/Beute ansieht. Ein Sze­na­rio in dem ein Bär Sie als Beute ansieht ist natür­lich deut­lich gefähr­li­cher.

Offen­si­ver Bär

Ein Bär, der Sie ver­folgt und/oder sich an Sie her­an­schleicht sieht Sie aller Wahr­schein­lich­keit nach als poten­zi­elle Beute an. Bären, die ver­wun­det, aus­ge­hun­gert oder noch sehr jung sind nei­gen zu ent­spre­chen­den angrif­fen las­sen sich aber auch rela­tiv leicht ver­trei­ben.

Defen­si­ver Bär

Ob ein Bär bei einem Zusam­men­tref­fen eher in die Offen­sive geht oder sich defen­siv ver­hält, hängt unter ande­rem von der Art ab. Schwarz­bä­ren bei­spiels­weise suchen Ihr Heil oft in der Flucht oder klet­tern einen Baum hoch. Grizz­lys hin­ge­gen sind sich Ihrer Größe bewusst und las­sen sich nicht so schnell in die Flucht schla­gen. Beson­ders wenn Jung­tiere invol­viert sind kann eine Begeg­nung schnell gefähr­lich wer­den.

Maß­nah­men bei Bären­kon­takt

Wenn Sie beim Wan­dern in Bären­ge­bie­ten auf einen Bären tref­fen soll­ten Sie zunächst ver­su­chen die Lage ein­zu­schät­zen. In den sel­tens­ten Fäl­len kommt es zu einer “geplan­ten” Atta­cke. Die Ver­hal­tens­re­geln, die wir Ihnen im fol­gen­den Abschnitt an die Hand geben gel­ten unab­hän­gig von der Moti­va­tion des Bären.

Machen Sie sich groß

Wenn ein Bär auf Sie zukommt soll­ten Sie ver­su­chen so groß wie mög­lich aus­zu­se­hen. Hierzu kön­nen Sie Ihre Jacke auf­knöp­fen und aus­brei­ten oder sich auf eine Erhö­hung stel­len. Wich­tig ist, dass Sie dabei ruhig blei­ben und nicht anfan­gen zu schreien.

Reden Sie mit dem Bären

Reden Sie mit dem Bären wäh­rend die­ser sich auf Sie zube­wegt. Dabei spielt es keine Rolle was Sie sagen, solange Sie dabei selbst­be­wusst und ruhig klin­gen. So weiß der Bär, dass Sie kein Beu­te­tier sind. Reden Sie solange auf den Bären ein, bis die Situa­tion vor­bei ist.

Wie verhalten beim Bär

Bewah­ren Sie Ruhe

Auch wenn es mit Sicher­heit schwer fällt soll­ten Sie bei einer Bären­be­geg­nung ruhig blei­ben. Auch wenn Sie die Angst über­kommt dür­fen Sie unter kei­nen Umstän­den anfan­gen weg­zu­ren­nen. Da ein Bär deut­lich schnel­ler ist als Sie würde die­ser Sie in die­sem Fall ent­we­der als Beute anse­hen und atta­ckie­ren oder Ihnen nach­set­zen, um Sie noch wei­ter zu ver­trei­ben.

Hal­ten Sie Abstand

Bewah­ren Sie einen Sicher­heits­ab­stand zum Bären. Dabei soll­ten Sie das Tier nicht aus den Augen las­sen. Machen Sie kleine Schritte, um beim Aus­wei­chen nicht zu stol­pern und gucken Sie dem Bären nicht direkt in die Augen, da die­ser dies als Dro­hung auf­fas­sen könnte. Stel­len Sie sicher, dass der Bär zu jeder Zeit eine Aus­weich­mög­lich­keit hat.  Wenn es in Bären­ge­bie­ten zu angrif­fen kommt, liegt das nicht sel­ten daran, dass der Bär sich in die Enge gedrängt fühlte.

Ver­hal­ten gegen­über aggres­si­ven Bären

Wenn der Bär nicht weg­rennt, son­dern zuse­hends aggres­si­ver wird, bleibt Ihnen keine andere Wahl als das Ver­hal­ten des Tie­res zu spie­geln. Machen Sie sich so groß es geht, Stamp­fen Sie auf den Boden, wedeln Sie mit einem Stock und fan­gen Sie an lau­ter zu spre­chen – ohne zu schreien – . Ver­su­chen Sie trotz der aku­ten Bedro­hung Selbst­ver­trauen aus­zu­strah­len und die Ruhe zu bewah­ren. In der Regel ver­schwin­den Bären, um einen Kampf zu ver­mei­den. Sollte der Bär Sie atta­ckie­ren han­delt es sich bei dem ers­ten Angriff aller Wahr­schein­lich­keit nach um einen Schein­an­griff. Blei­ben Sie ste­hen und behal­ten Sie den Bären im Auge. Eine Flucht würde die Situa­tion ver­schär­fen. Defen­siv ein­ge­stellte Bären suchen nicht nach einem Kampf, son­dern nur nach einer Mög­lich­keit, um aus der Situa­tion zu ent­kom­men. Sollte der Bär ernst machen und Sie kör­per­lich angrei­fen, haben Sie zwei Mög­lich­kei­ten. Ent­we­der Sie stel­len sich tot oder Sie ver­tei­di­gen sich mit Bären­spray.

Tot­stel­len bei einer Bären­at­ta­cke

Tot­stel­len soll­ten Sie sich nur, wenn es sich um einen defen­si­ven Bären han­delt. So wird die­ser Sie nicht mehr als Gefahr wahr­neh­men und den Ort des Gesche­hens ver­las­sen.

  • Legen Sie sich flach auf den Bauch
  • Schüt­zen Sie Ihren Kopf und Ihr Genick mit Ihren Armen
  • Nut­zen Sie Ihren Ruck­sack nach Mög­lich­keit als Schutz­schild
  • Ver­hal­ten Sie sich ruhig und ver­lie­ren Sie nicht die Ner­ven
  • 10 Minu­ten nach­dem der Bär ver­schwun­den ist kön­nen Sie lang­sam auf­ste­hen

Ach­tung: Falls der Bär anfan­gen sollte, an Ihnen zu lecken sieht er Sie als seine nächste Mahl­zeit. In die­sem Fall haben Sie keine andere Wahl als sich mit allen ver­füg­ba­ren Mit­teln zu weh­ren.

Der Ein­satz von Bären­spray

Wenn Sie in einem Bären­ge­biet wan­dern gehen, soll­ten Sie für den abso­lu­ten Not­fall immer ein Bären­spray dabei­ha­ben. Tra­gen Sie die­ses so, dass es jeder­zeit zugäng­lich ist. Hierzu eig­net sich die Ver­wen­dung eines Hols­ters. Atta­cken las­sen sich mit Bären­spray ziem­lich gut stop­pen. Bären die das Spray abbe­kom­men ergrei­fen in der Regel die Flucht und/oder sind so benom­men, dass Sie aus­rei­chend Zeit haben um den Abstand zu ver­grö­ßern.

Bären­spray benut­zen – so geht’s

  • Wenn Sie von einem Bären ange­grif­fen wer­den soll­ten Sie eine Wolke Bären­spray zwi­schen sich und das Tier sprü­hen.
  • Für eine mög­lichst effek­tive Wir­kung soll­ten Sie war­ten bis der Bär auf etwa fünf Meter her­an­ge­kom­men ist.
  • Hal­ten Sie die Luft an und knei­fen Sie die Augen zusam­men.
  • Sprü­hen Sie solange, bis der Bär abdreht und/oder davon­rennt.
  • Zie­len Sie auf die Augen, die Schnauze und die Nase des Tie­res.
Gefällt Ihnen unser Bei­trag? Tei­len Sie ihn doch mit Ihren Freun­den:

Ähnliche Beiträge