Hiken mit Hund – Tipps und Tricks
Beim Wandern bzw. Hiken mit Hund kommen sowohl Sie als auch Ihr Vierbeiner voll auf Ihre Kosten. Das gemeinsame Abenteuer stellt für die meisten Hunde eine willkommene Abwechslung dar und stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter. Außerdem sind gemeinsame Wanderungen eine gute Möglichkeit, um Ihren Hund artgerecht auszulasten. Was Sie beim Hiken mit Hund beachten sollten, welche Ausrüstungsgegenstände in den Rucksack gehören und welche Sicherheitsvorkehrungen empfehlenswert sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- Kann Ich meinen Hund mit zum Hiken nehmen?
- Ist mein Hund zum Wandern geeignet?
- Ist mein Hund alt genug zum Wandern?
- Läuft Ihr Hund gut an der Leine?
- Verfügt ihr Hund über einen ausgeprägten Jagdtrieb?
- Die Vorteile vom Hiken mit Hund
- Die Nachteile vom Hiken mit Hund
- Muss Ich meinen Hund beim Hiken anleinen?
- So bereiten Sie Ihren Hund aufs Wandern vor
- Die geeignete Route zum Hiken mit Hund
- Ausrüstung zum Hiken mit Hund
Kann Ich meinen Hund mit zum Hiken nehmen?
Hiken mit Hund ist definitiv möglich sollte aber wohlüberlegt sein. Wenn Sie mit Ihrem Hund Hiken gehen wollen sollten Sie sich zunächst Gedanken darüber machen ob dies Ihrem Vierbeiner überhaupt gefallen würde. Von einer mehrtägigen Wanderung mit einem Chihuahua an der Seite sollten Sie beispielsweise eher absehen. Auch eine Wanderung mit einem kranken oder alten Hund kann unter Umständen zu einer Belastung für Ihren Liebling werden.
Ist mein Hund zum Wandern geeignet?
Einige Hunde sind schon allein aufgrund Ihrer körperlichen Statur nicht dazu geeignet, um auf längeren Wanderungen neben Ihnen herzulaufen. Sehr kleine (zum Beispiel Yorkshire Terrier) aber auch besonders große Hunde wie etwa Kaukasen fällt es aus rein anatomischen Gründen schwer, längere Strecken zu laufen. Auch wenn Ihr Hund unter gesundheitlichen Problemen leidet oder sich in einem schlechten Trainingszustand befindet sollten Sie von einer gemeinsamen Wandertour absehen. Es gibt allerdings auch Hunderassen, die vom Laufen nicht genug bekommen. Größere Hunde mit langen Beinen und einem athletischen Körperbau sind in der Regel fürs Wandern prädestiniert.
Diese Eigenschaften sollte Ihr Vierbeiner mitbringen, wenn Sie mit ihm wandern gehen wollen:
- Gesundheit
- Kraft
- Ausdauer
- Beweglich
- Gutes Grundgehorsam
- Gut sozialisiert
Ist mein Hund alt genug zum Wandern?
Mit einem besonders jungen Hund hiken zu gehen ist keine besonders gute Idee. Solange sich Hunde im Wachstum befinden stellen längere Wanderungen eine übermäßige Belastung für die Gelenke und die Muskulatur dar. Wanderungen könnten sich in diesem Fall negativ auf den Bewegungsapparat auswirken und schlimmstenfalls Folgeursachen mit sich bringen. Ihr Hund sollte folglich unbedingt ausgewachsen sein, bevor Sie ihn mit zum hiken nehmen. Um auf Nummer sicher zu gehen empfehlen wir Ihnen Ihr Vorhaben mit Ihrem Tierarzt zu besprechen bevor Sie aufbrechen.
Tipp: Wenn Sie einen noch jungen Hund mit zum Wandern nehmen wollen, können Sie eine Tragetasche oder einen Bollerwagen verwenden.
Läuft Ihr Hund gut an der Leine?
Beim Hiken mit Hund ist es wichtig, dass Ihr Hund gut an der Leine läuft. Ein Hund, der die ganze Zeit von links nach rechts zieht, gefährdet unter Umständen Sie und sich selbst. Außerdem kann es äußerst anstrengend sein, einen kräftigen Hund über einen längeren Zeitraum auf diese Art und Weise halten zu müssen. Falls Ihr Hund noch nicht gesittet an der Leine läuft empfehlen wir Ihnen daher zunächst einige Trainingsstunden zu absolvieren.
Verfügt ihr Hund über einen ausgeprägten Jagdtrieb?
Wenn Ihr Hund dazu neigt Wild aufzuspüren und zu verfolgen, ohne dabei auf Ihre Kommandos zu reagieren sollten Sie ihn während der Wanderung an der Leine halten. Damit Ihr Hund dennoch einen gewissen Freiraum hat und nicht dazu gezwungen ist stur neben Ihnen herzulaufen empfehlen wir Ihnen die Verwendung einer Schleppleine. wenn Ihr Hund Ihnen aufs Wort gehorcht können Sie ihn beim Hiken auch von der Leine lassen. Dabei sollten Sie allerdings auf regionale Vorschriften achten. So gilt beispielsweise während der Brut- und Setzzeit absoluter Leinenzwang für Hunde.
Die Vorteile vom Hiken mit Hund
Geselligkeit
Unabhängig davon, ob Sie allein oder in einer Gruppe wandern. Wenn Sie einen Hund dabeihaben wird Ihnen so schnell nicht langweilig. Zudem wird Ihr Hund Sie nicht verpetzen, wenn Sie sich über einen langen Aufstieg beschweren.
Wärmequelle
Wenn Sie während einer kühlen Sommernacht Ihren Hund dabeihaben, wird dieser Ihnen zusätzliche Wärme spenden. Viele Hunde lieben Körperkontakt und legen sich freiwillig mit in den Schlafsack. Auf diese Art und Weise können Sie von dem wärmendem Fell Ihres Vierbeiners profitieren.
Sicherheit
Auch wenn die Gefahren beim Hiken nicht sonderlich groß sind, gibt es einem doch ein sicheres Gefühl einen Hund dabeizuhaben. Ein wachsamer, intelligenter Hund kann Ihnen unter Umständen das Leben retten, wenn es darauf ankommt.
Die Nachteile vom Hiken mit Hund
Es gibt auch Wandertouren, bei denen Sie Ihren Hund lieber zuhause lassen sollten. In diesen Fällen ist es besser, auf Ihre vierbeinige Begleitung zu verzichten.
Zusätzliches Gewicht
Wenn Sie eine mehrtägige Tour planen und bereits schweres Gepäck mit sich führen, kann es sein, dass für Hundefutter, Leine, Wassernapf und weiteres Hundezubehör kein Platz mehr übrigbleibt. Wenn Sie sich einer solchen Situation ausgesetzt sehen, ist es besser eine andere Tour zu wählen oder den Hund zuhause zu lassen.
Hundeverbot
In einigen Nationalparks ist das Hiken mit Hund verboten. Wenn Sie entsprechende Parks trotzdem bewandern wollen, müssen Sie Ihren Liebling zuhause lassen.
Muss Ich meinen Hund beim Hiken anleinen?
Diese Entscheidung können wir Ihnen leider nicht abnehmen. Im Grunde genommen spricht nichts dagegen, einen gut hörenden Hund beim Wandern abzuleinen. Eine Leine sollten Sie in jedem Fall mitnehmen. So können Sie Ihren Hund bei schwierigen Streckenabschnitten zusätzlich sichern und bei Wildbegegnungen unter Kontrolle halten. Folgende Aspekte sollten Sie berücksichtigen, wenn Sie Ihren Hund von der Leine lassen.
Gibt es eine Leinepflicht?
Wenn Sie mit Ihrem Vierbeiner durch eine Region wandern in der – aus welchen Gründen auch immer – Leinenzwang für alle Vierbeiner besteht sollten Sie dieser Regel Folge leisten. Eine entsprechende Regelung lässt sich häufig darauf zurückführen, dass Wildtiere geschont werden sollen oder dass das Gelände sehr anspruchsvoll ist.
Ist Ihr Hund gut sozialisiert?
Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie während Ihrer Wandertour auf andere Hundebesitzer treffen ist verhältnismäßig hoch. Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, sollten Sie dazu in der Lage sein, Ihren Hund einzuschätzen. Wenn dieser anderen Hunden gegenüber freundlich eingestellt ist, ist das Risiko eines Zwischenfalls gering. Wenn Ihr Hund jedoch dazu neigt den Macho heraushängen zu lassen, ist es wichtig, dass Sie ihn im richtigen Moment unter Kontrolle haben.
Ist Ihr Hund gehorsam?
Wenn Ihr Hund auf Kommando hin Ihrer Nähe bleibt, die wichtigsten Kommandos beherrscht und sich auch darüber hinaus gut führen lässt, sind dies ideale Voraussetzungen für gemeinsame Hikingtouren auch ohne Leine.
So bereiten Sie Ihren Hund aufs Wandern vor
Auch Hunde müssen über eine gewisse Ausdauer und die entsprechende Fitness verfügen, um bei einer langen Tour mithalten zu können. Bevor Sie Ihren Hund mit zum Wandern nehmen sollten Sie sicherstellen, dass dieser den körperlichen Anforderungen gewachsen ist.
Diese Maßnahmen können Sie treffen, wenn Sie Ihren Hund aufs Wandern vorbereiten wollen:
Beweglichkeits-Übungen
Damit Ihr Hund Ihnen auf Schritt und Tritt folgen kann sollten Sie ihn frühzeitig daran gewöhnen, über umgestürzte Bäume zu springen, über Felsen zu klettern und Treppen zu steigen. Wenn Ihr Hund verschiedene Situationen einschätzen und meistern kann, ist er gut aufs Hiken vorbereitet. Um Missverständnisse zu vermeiden und Ihren Liebling sicher über den Trail zu lotsen können Sie entsprechende Kommandos etablieren – z.B Spring/Hopp, langsam, rechts, links usw.
Tipp: Balancetraining eignet sich Wunderbar als Training zum Hiken.
Ausdauertraining
Bevor Sie sich an längere Strecken wagen sollten Sie Ihren Hund mit auf kürzere Touren nehmen. Steigern Sie die Entfernung nach und nach. Achten Sie dabei auf eventuelle Erschöpfungsanzeichen bei Ihrem Hund und stellen Sie sicher, dass Sie diesen nicht überfordern. Durch eine solche Trainingsphase stärken Sie nicht nur die Kondition Ihres Hundes. Auch die Pfoten und der gesamte Bewegungsapparat können sich so an die Belastung anpassen.
Schneiden Sie ihrem Hund die Krallen
Falls Ihr Hund zu lange Krallen hat, kann dies negative Auswirkungen auf den Bewegungsablauf haben. Um dies zu vermeiden sollten Sie vor dem Wandern einen Blick auf die Krallen Ihres Lieblings werfen und diese bei Bedarf ein wenig kürzen.
Tipp: Damit die Pfoten Ihres Vierbeiners geschont werden empfehlen wir Ihnen Wanderschuhe für Hunde.
Gewöhnen Sie Ihren Hund ans Wasser
Insbesondere beim Wandern durch die Berge muss man immer mal wieder kleinere Gebirgsflüsse überqueren. Oftmals steht hierzu eine kleine Brücke zur Verfügung. Es gibt allerdings auch Situationen, in denen Sie sich Ihre Schuhe ausziehen und die Hosen hochkrempeln müssen, um weiterzukommen. In diesem Fall müssen Sie Ihren Hund entweder tragen – was beim Durchqueren eines steinigen Flusses nicht unbedingt einfach ist – oder ihn durchs Wasser schicken. Damit sich Ihr Hund nicht als wasserscheu outet, wenn es darauf ankommt sollten Sie entsprechende Szenarien bereits vorher üben.
Marke und Chip
Damit Ihr Hund Ihnen zugeordnet werden kann, wenn er beim Hiken entläuft empfehlen wir Ihnen, Ihren Hund vorher chippen zu lassen. Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine Marke mit Ihrer Telefonnummer am Halsband.
Gewöhnen Sie Ihren Hund an einen Rucksack
Auf mehrtägigen Wanderungen können größere Hunde einen Teil Ihres Futters selbst tragen. Hierzu gibt es im Fachhandel unterschiedliche Hunderucksäcke, die speziell für diesen Zweck hergestellt werden. Bevor Sie Ihren Hund mit dem zusätzlichen Gewicht belasten sollten Sie ihn jedoch an das Tragen gewöhnen, indem Sie den Rucksack beispielsweise bei kleineren Spaziergängen oder zum Brötchenholen verwenden.
Die geeignete Route zum Hiken mit Hund
Wenn Sie Ihren Hund mit auf eine Wandertour nehmen sollten Sie dies bei der Planung Ihrer Route bedenken. Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass Hunde erlaubt sind. Ist dies der Fall, kommt es im nächsten Schritt darauf an eine hundefreundliche Route zu wählen. Dabei sollten Sie diese Faktoren berücksichtigen.
Schatten
Wenn Sie während der wärmeren Jahreszeit unterwegs sind, sollten Sie nach Möglichkeit eine Route Wählen, die durch schattenspendende Waldstücke führt.
Wasserzugang
Beim Hiken mit Hund müssen Sie nicht nur sich selbst sondern auch Ihren Vierbeiner mit ausreichend Wasser versorgen. Halten Sie daher nach Wasserstellen Ausschau an denen Sie Ihre Flüssigkeitsvorräte auffüllen können. Um sicherzustellen, dass Ihr Hund das Wasser verträgt und es nicht zu Verdauungsschwierigkeiten oder ähnlichen Problemen kommt sollten Sie dies zunächst filtern.
Tipp: Hier erfahren Sie, wie Sie Wasser trinkbar machen können.
Gibt es Tiere in der Region?
Wenn Sie vorhaben Ihren Hund beim Wandern ohne Leine laufen zu lassen, sollten Sie sich über die Tiere in der jeweiligen Region informieren. Sollte Ihre Route durch Regionen führen, in denen mit Wildbegegnungen zu rechnen ist, kann es sinnvoll sein, eine Leine zu verwenden.
Schwierigkeitsgrad
Auch wenn die meisten Hunde sehr trittsicher sind sollten Sie aus Sicherheitsgründen eine Route wählen, die nicht zu anspruchsvoll ist.
Ausrüstung zum Hiken mit Hund
Folgende Ausrüstungsgegenstände dürfen beim Hiken mit Hund nicht fehlen:
- Leine
- Wassernapf
- Futternapf
- Hundefutter
- Hunderucksack
- Hundeschlafsack
- Erste-Hilfe Set
- Eventuell notwendige Medikamente
- Heimtierausweis
- Hundeschuhe