Feuer machen ohne Feuerzeug
Wenn Sie sich beim Wandern, Campen oder anderen Outdooraktivitäten regelmäßig in der Natur aufhalten, sollten Sie wissen, wie Sie ohne Feuerzeug ein Feuer machen können. Diese Fähigkeit ist nicht nur geeignet, um den Nachwuchs beim Zelten zu beeindrucken oder den Nachbarn beim gemeinsamen Grillen zu überraschen, sondern kann in einer Survivalsituation überlebenswichtig sein. Feuer machen ohne Feuerzeug ist mit dem nötigen Wissen und etwas Übung gar nicht so schwer, wie es klingen mag. Damit Sie sich zu helfen wissen, wenn Sie ohne Feuerzeug oder Streichhölzer im Wald feststecken, verraten wir Ihnen im folgenden Beitrag, wie Sie ohne Hilfsmittel ein Feuer machen können und was Sie dabei beachten müssen.
Inhaltsverzeichnis
Dinge die Sie zum Feuermachen ohne Feuerzeug benötigen
Ein Feuer ohne Feuerzeug? Das ist gar nicht so schwer! Alles was Sie benötigen, um ein loderndes Feuer zu entfachen finden Sie in der Wildnis.
So kann schon ein kleiner unauffälliger Stein Ihnen dabei helfen, ein wärmendes Feuer zu entzünden.
Da die Dinge, die Sie zum Feuermachen ohne Survival-Feuerzeug nutzen können, je nach Region in der Sie unterwegs sind variieren können, haben wir die gängigsten Materialien in der untenstehenden Liste für Sie zusammengefasst.
Zunder
Zum Feuermachen benötigen Sie neben Holz in erster Linie Zunder. Als Zunder bezeichnen Bushcrafter jegliches Material, das über einen möglichst niedrigen Brennpunkt verfügt und somit besonders leicht entzündlich ist.
Beim Feuer machen ohne Feuerzeug wird Zunder verwendet, um damit Glut und/oder die ersten Flammen zu erzeugen.
Idealerweise handelt es sich dabei um Staubtrockene Fasern, zerhackte Rinde, trockenes Stroh, die Fasern abgestorbener Pflanzen oder um das Nistmaterial von Vögeln.
Auch Papier und Schaumstoff gelten im entfernteren Sinne als Zunder.
Anmachholz
Für die gängigsten Methoden zum Feuer machen benötigen Sie trockenes Anmachholz.
Dabei handelt es sich in der Regel um kleine, dürre Zweige, Tannenzapfen oder Nadeln.
Anmachholz hat einen höheren Flammpunkt als der Zunder und wird verwendet, um die Brenntemperatur des Feuers zu erhöhen.
So lassen sich im weiteren Verlauf des Feuermachens auch schlechter entzündliche Brennmaterialien entfachen.
Achten Sie bei der Suche nach geeignetem Material darauf, dass dieses komplett trocken ist. Nasse oder faulige Holzstücke enthalten Wasser und lassen sich entweder schwer oder gar nicht verbrennen.
Brennmaterial
Die Anforderungen, die an das Brennmaterial gestellt werden, sind nicht so streng wie die für den Zunder oder das Anmachholz geltenden Anforderungen.
Da man in dem Moment, in dem das Brennmaterial zum Einsatz kommt, bereits über eine stabile Flamme verfügt muss dieses nicht hundertprozentig trocken sein.
Sie sollten allerdings bedenken, dass feuchtes Holz beim Verbrennen zu einer starken Rauchentwicklung führt. Als Brennmaterial eignet sich das trockene Holz umgestürzter Bäume.
Feuersteine
Bei einige Methoden zum Feuermachen ist die Verwendung eines Feuersteins notwendig.
Durch wiederholtes aufeinanderschlagen zweier Feuersteine kommt es mit etwas Geschick zu einer Funkenbildung, welche wiederum benutzt werden können um damit den zuvor zurechtgelegten Zunder zum glimmen/Brennen zu bringen.
Diese Methoden zum Feuer machen ohne Feuerzeug gibt es
Die Möglichkeiten, um ein Feuer zum Brennen zu bringen sind vielfältig. Schon die Steinzeitmenschen hatten Ihre ganz eigenen Methoden zum Feuermachen entwickelt.
Im Laufe der Geschichte kamen viele weitere Techniken zum Feuermachen hinzu.
Während einige von Ihnen sich die Kraft der Sonne zunutze machen, basieren andere auf der Verwendung von Reibung um Hitze zu Erzeugen.
Feuer machen mit einem Handbohrer
Bei dieser Art Feuer zu machen handelt es sich um eine der ältesten und schwierigsten Methoden. Alles was Sie hierzu benötigen ist ein improvisierter Bogen, eine Spindel, ein Stück Holz als Unterlage, Zunder sowie ausreichend Ausdauer.
Anleitung
Bauen Sie sich eine kleine Kugel aus Zunder. Diese benötigen Sie später, um aus den erzeugten Funken eine Flamme zu machen. Nutzen Sie ausschließlich Material das komplett durchgetrocknet ist.
Besorgen Sie sich nun einen Halteklotz. Diesen benötigen Sie, um Druck auf die Spindel ausüben zu können, während Sie diese mit dem Bogen drehen.
Als Halteklotz kann entweder ein Stein oder ein anderes Stück Holz dienen. Wenn Sie sich für die Verwendung eines Holzstücks entscheiden sollten Sie nach Möglichkeit eines wählen, dass Härter ist als die Spindel.
Gut geeignet sind Hölzer die ätherische Öle enthalten. Diese können in diesem Fall als natürliches Schmiermittel fungieren und den Prozess des Feuermachens somit erleichtern.
Das Feuerbrett sollte aus weichem Holz bestehen und mindestens zwei Zentimeter dick sein.
Schnitzen Sie neben einer kleinen runden Vertiefung einen V-förmigen Einschnitt in das Brett, der in der Mitte des Lochs endet.
Im nächsten Schritt müssen Sie den Bogen anfertigen, mit dem Sie die Spindel später in Rotation versetzen.
Die Länge des Bogens sollte in etwa der Ihres Amrs entsprechen. Ideal geeignet ist ein biegsamer, junger Ast mit einer natürlichen Biegung.
Als Sehne können Sie entweder einen Schnürsenkel, Pflanzenfasern, Angelschnur oder etwas anderes verwenden.
Wichtig ist nur, dass die Sehne nicht reißt.
Nachdem Sie Ihren Bogen gespannt haben, können Sie mit dem Feuer machen beginnen.
Fixieren Sie das Feuerbrett mit Ihrem Fuß und streuen Sie etwas von dem Zunder unter den V-Einschnitt.
Um für eine bessere Belüftung zu sorgen, können Sie zusätzlich zwei kleine Äste unter das Feuerbrett legen.
Wickeln Sie die Bogensehne einmal um die Spindel und setzen Sie diese Senkrecht in die Aushöhlung.
Nutzen Sie nun den Halteklotz, um Druck auf die Spindel auszuüben und setzen Sie diese so lange in Bewegung bis es zu einer leichten Rauchentwicklung kommt.
Zu diesem Zeitpunkt müssen Sie die Drehgeschwindigkeit erhöhen, bis der Rauch dicker wird.
Der Rauch ist ein Zeichen dafür, dass sich heißes Pulver gebildet hat, welches sich durch sanftes und gleichmäßiges Pusten zum Glühen bringen lässt.
Den Bogen sowie die Spindel können Sie nun zur Seite legen. Verteilen Sie den Zunder um die Glut und bringen Sie diesen zum Brennen.
Wenn Sie eine etwas größere Flamme haben können Sie den brennenden Zunder in eine vorbereitete Schichtung aus Zunder und Anmachmaterial legen.
Wenn Sie ein Feuer ohne Feuerzeug anzünden wollen, ist die Methode mit Feuerstein und Stahl immer einen Versuch wert.
Auch wenn Sie weder einen Feuerstein noch Stahl mit sich führen lassen sich beide Materialien in den meisten Szenarien schnell auftreiben.
Als Alternative zum Feuerstein kommt die Verwendung von Quarzstein in Frage.
Um ein Feuer mit Feuerstein und Stahl zu starten benötigen Sie darüber hinaus etwas Zunder.
Halten Sie nun den Feuerstein und den Stahl über den Zunder und schlagen Sie mit der Stahlkante von oben nach unten gegen den Stein.
Achten Sie darauf, dass die Funken auf den Zunder treffen und versuchen Sie durch vorsichtiges blasen im richtigen Moment eine Flamme zu erzeugen.
Feuer mit einer Linse entfachen
Wenn Sie bei strahlendem Sonnenschein ein Feuer ohne Feuerzeug machen wollen, bietet sich die Verwendung einer Linse beziehungsweise eines Brennglases an.
Alles was Sie benötigen, um ein Feuer mit einem Brennglas zu machen ist eine Kameralinse, eine Brille, die Linse einer Taschenlampe, eine Lupe oder den konvexen Boden einer Glasflasche.
Schichten Sie nun ein wenig Zunder auf und richten Sie Ihre Linse so nach der Sonne aus, dass das gebündelte Licht punktuell auf den Zunder fällt.
Dieser müsste schon nach einigen Augenblicken anfangen zu glühen oder zu brennen. Bedenken Sie, dass diese Methode nur angewendet werden kann, wenn die Sonne scheint.