Zelt wasserdicht machen – Tipps und Tricks
Die meisten Outdoorfreunde genießen es bei gutem Wetter zu zelten. Doch auch das Zelten bei Regen hat seinen Reiz. Damit Sie dem prasseln des Regens auf der Zeltplane lauschen können, ohne Angst haben zu müssen, dass Wasser ins innere gelangt ist es wichtig, dass Sie Ihr Zelt wasserdicht machen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie Ihr Zelt wasserdicht machen können und worauf Sie dabei achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Wie kann Wasser ins Zelt gelangen?
- Darum müssen Sie Ihr Zelt nachträglich imprägnieren
- Diese Zeltteile müssen wasserdicht gemacht werden
- Wie macht man ein Zelt wasserdicht?
- Darauf müssen Sie achten, wenn Sie Ihr Zelt wasserdicht machen
- Das können Sie machen, wenn die Zeltplane undicht ist
- Das können Sie machen, wenn der Zeltboden undicht ist
Wie kann Wasser ins Zelt gelangen?
Zelt Wasserdicht machen – finden Sie die Schwachstellen! Bei Regen kann das Wasser sowohl durch die Zeltplane an sich und/oder durch die Nähte ins Zeltinnere gelangen. Um dies zu verhindern müssen folglich beide „Schwachstellen“ wasserdicht gemacht werden.
Material: Damit kein Wasser in Ihr Zelt laufen kann. Hierzu wird die Außenseite der meisten Zelte bereits vom Hersteller mit einer DWR-Imprägnierung versehen. DWR ist eine Abkürzung für „durable water repellent“, was zu Deutsch so viel bedeutet wie dauerhaft wasserabweisend. Eine entsprechende Imprägnierung hat zur Folge, dass auftreffendes Wasser in Tropfen von der Zeltplane abperlt. Da eine DWR-Imprägnierung jedoch nicht für unbegrenzte Zeit bestehen bleibt, ist es wichtig, diese in Regelmäßigen Abständen wiederaufzufrischen. Auf der Innenseite werden viele Zelte zusätzlich durch eine Urethan-Schicht Wasserdicht gemacht. So wird Wasser aufgehalten, welches Seinen Weg durch die Außenhülle gefunden hat.
Nähte: Viele Outdoorfirmen machen Ihre Zeltnähte Wasserdicht, indem Sie ummantelte Fäden oder eine PU-Beschichtung verwenden. Damit durch die Nähte auch nach mehreren Jahren kein Wasser eindringen kann, muss man diese nach einem gewissen Zeitraum mithilfe eines speziellen Nahtdichters abdichten.
Darum müssen Sie Ihr Zelt nachträglich imprägnieren
Viele gehen davon aus, dass Sie nach einer einmaligen Investition in ein gutes Zelt nichts mehr unternehmen müssen, damit dieses wasserdicht bleibt. Diese Annahme ist jedoch falsch. Auch bei teuren und qualitativ hochwertigen Modellen lässt die Imprägnierende Wirkung der Schutzschichten mit der Zeit nach. Um diesem natürlichen Prozess Einhalt zu gebieten, müssen Sie Ihr Zelt regelmäßig imprägnieren.
Diese Zeltteile müssen wasserdicht gemacht werden
Regenplane
Die Regenplane wird im Englischen „Rainfly“ genannt. Dabei handelt es sich um eine Art Außenhülle, die man bei Regen über das Zelt spannen kann. Damit die Regenplane so wirksam wie möglich ist, muss diese mit einer DWR-Versieglung und einer Urethan Schicht ausgestattet sein.
Zeltplane
Die Zeltplane stellt rein Flächenmäßig die größte Angriffsstelle für Feuchtigkeit dar und muss dementsprechend gut geschützt sein. Damit Sie beim Zelten im Regen nicht nass werden sollte Ihr Zelt sowohl über eine DWR-Versieglung auf der Außenseite als auch über eine Urethan-Schicht auf der Innenseite verfügen. Darüber hinaus sollten alle etwaigen Nähte mit einer Versiegelung versehen sein.
Boden
Feuchtigkeit kann nicht nur von Oben ins Zelt kommen. Auch ein nasser Untergrund kann zur Folge haben, dass Wasser ins Zelt kommen. Damit Sie bei der Suche nach einem Lagerplatz nicht auch noch diesen Faktor berücksichtigen müssen, empfehlen wir Ihnen diesen mit einer Plane auszulegen, bevor Sie Ihr Zelt aufstellen. Stellen Sie beim Kauf einer geeigneten Plane sicher, dass diese von beiden Seiten Urethan-beschichtet ist.
Tipp: Steine oder spitze Stöcke verursachen schlimmstenfalls ein Loch, durch das sich Wasser im Zelt sammeln könnte. Suchen Sie Ihren Lagerplatz daher gründlich ab bevor Sie Ihr Zelt aufstellen.
Wie macht man ein Zelt wasserdicht?
Bevor es losgehen kann müssen Sie Ihr Zelt zunächst gründlich säubern. Für ein bestmögliches Resultat sollten Sie darauf achten, dass Ihr Zelt komplett trocken und frei von Verschmutzungen ist. Das ist wichtig, da Sie andernfalls nur die Schmutzschicht wasserdicht machen würden und die Imprägnierung schon während des ersten Regens abgewaschen wäre. Wenn Sie Ihr Zelt nach der Benutzung reinigen – nicht aber imprägnieren wollen – sollten Sie hierbei vorsichtig vorgehen, um die wasserdichte Schicht nicht zu zerstören.
Zeltnähte wasserdicht machen
Bevor Sie Ihr Zelt lagern sollten Sie die Nähte auf mögliche Beschädigungen hin untersuchen. Gerissene oder anderweitig beschädigte Nähte sollten unmittelbar repariert werden. Da das Nahttape einer gewissen Haltbarkeitsdauer unterlegen ist, müssen die Nähte hin und wieder mit Nahtdichter abgedichtet werden. Bevor Sie die Zeltnähte tapen oder mit flüssigem Nahtkleber abdichten, raten wir Ihnen diese mit Reinigungsalkohol und einer weichen Bürste zu reinigen. Für ein positives Ergebnis sollten Sie einen Nahtdichter wählen, der zu dem verwendeten Material passt und den Anwendungshinweisen des Herstellers folgen.
Zeltplane wasserdicht machen
Spätestens wenn die wasserdichte Beschichtung Ihres Zelts anfängt abzublättern ist es an der Zeit, die Urethan-Beschichtung auf der Innenseite aufzufrischen. Hierzu sollten Sie als erstes die Oberfläche mit Reinigungsalkohol und einem rauen Schwamm abwischen. So wird auch der Rest der Beschichtung aufgelöst. Wenn die Plane nach der Behandlung getrocknet ist, ist Sie bereit für eine Neubeschichtung. Tragen Sie die Beschichtung ganzflächig dünn auf und Halten Sie sich an die Herstellerangaben. Nach dem Sie Ihr Zelt so wasserdicht gemacht haben, muss es bis zu 24 Stunden lang trocknen bevor es wieder zusammengefaltet und verstaut werden kann.
Die DWR-Beschichtung auffrischen
Wenn sich das Wasser auf Ihrem Zelt anfängt zu sammeln, statt in kleinen Tropfen abzuperlen, ist es an der Zeit, die DWR-Beschichtung aufzufrischen. Damit das Zelt wasserdicht bleibt, können Sie sich im Outdoorhandel ein DWR-Spray kaufen. Bevor Sie die Flüssigkeit auftragen müssen Sie Ihr Zelt gegebenenfalls reinigen. Bei der Anwendung von DWR-Sprays spielt es keine Rolle, wenn das Zelt noch etwas feucht ist.
Darauf müssen Sie achten, wenn Sie Ihr Zelt wasserdicht machen
- Machen Sie die Außenseite Ihres Zeltes mit Seife und Wasser sauber. Für die Innenseite sowie die Nähte wird hierzu Reinigungsalkohol verwendet.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Zelt trocken ist bevor Sie die innere Oberfläche und die Nähte imprägnieren. Bei DWR-Beschichtungen ist eine Behandlung auch dann möglich, wenn das Zelt noch leicht feucht ist.
- Flicken Sie eventuell vorhandene Löcher oder Risse bevor Sie die Versieglung auf die Zeltplane auftragen.
- Überlegen Sie sich im Voraus ob Sie das gesamte Zelt oder nur bereits undichte Stellen/Bestandteile wasserdicht machen wollen.
- Achten Sie darauf, dass das verwendete Mittel zum Zeltmaterial passt. Davon ist abhängig, ob Sie ein Polyurethan- oder ein Silikon-haltiges Produkt verwenden müssen, um Ihr Zelt wasserdicht zu machen.
- Suchen Sie sich einen geeigneten Arbeitsplatz. Dieser sollte möglichst groß und überdacht sein. So haben Sie ausreichend Platz zum Arbeiten und das Zelt kann zuverlässig trockenen.
- Befolgen Sie die Angaben des jeweiligen Herstellers, wenn Sie Ihr Zelt imprägnieren. Dies gilt insbesondere, wenn es um das beachten der empfohlenen Trocknungszeit und der Menge geht.
- Lassen Sie die Imprägnierung vollständig trocken werden. Wenn die Imprägnierung ausreichend Zeit hat um zu trocknen erhöht sich dadurch auch deren Beständigkeit.
Das können Sie machen, wenn die Zeltplane undicht ist
Wenn Feuchtigkeit durch die Zeltplane tritt lässt sich dies in den meisten Fällen auf ein Loch oder einen Riss in der Außenwand zurückführen. Es kann allerdings auch sein, dass Die innere und/oder äußere Schutzschicht nicht mehr dichthält. Um nicht überrascht zu werden, sollten Sie Ihr Zelt vor der nächsten Tour einem Test unterziehen. Um herauszufinden ob das Zelt gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt ist, können Sie eine Blumenspritze oder ähnliches verwenden.
Das können Sie machen, wenn der Zeltboden undicht ist
Wenn Sie im Zelt nasse Füße bekommen könnte es sein, dass Sie ein Loch im Zeltboden oder der darunterliegenden Plane haben. Möglich ist jedoch auch, dass die wasserdichte Zeltbeschichtung am Boden nicht mehr ausreichend Schutz bietet.