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Nacht­wan­de­rung – Tipps und Tricks

Nacht­wan­de­run­gen haben Ihren ganz eige­nen Reiz. Wäh­rend der Nacht nimmt man Geräu­sche ganz anders wahr und selbst bekannte Rou­ten schei­nen auf­grund der Sicht­ver­hält­nisse sowie der Atmo­sphäre teil­weise voll­kom­men unbe­kannt. Damit Sie Ihre Nacht­wan­de­rung in posi­ti­ver Erin­ne­rung behal­ten ver­ra­ten wir Ihnen im fol­gen­den Arti­kel was das Beson­dere an einer Nacht­wan­de­rung ist und was Sie bei der Pla­nung beach­ten müs­sen.

Nachtwanderung

Was ist das Beson­dere an einer Nacht­wan­de­rung?

Ein Groß­teil aller Wan­de­rer bewegt sich aus­schließ­lich bei Tages­licht auf den Wan­der­we­gen die­ser Welt. Es gibt aller­dings auch Out­door­en­thu­si­as­ten und Bush­craf­ter, die sich Ihren Ruck­sack nach Son­nen­un­ter­gang auf­set­zen. Fol­gende Fak­to­ren machen eine Nacht­wan­de­rung so beson­ders.

  • Wenn man sich wäh­rend einer Ster­nen­kla­ren Nacht in der freien Natur bewegt bie­tet sich einem ein ein­ma­li­ger Stern­him­mel. Den meis­ten Stadt­men­schen dürfte ein Stern­bild wie die­ses gänz­lich unbe­kannt sein. Neben der Milch­straße bekommt man bei einer Nacht­wan­de­rung auch Meteo­ri­ten und Satel­li­ten zu sehen. Auch sonst ver­bor­gene Stern­bil­der las­sen bei einer Nacht­wan­de­rung meist in Ihrer gan­zen Pracht bestau­nen.
  • Als will­kom­mene Abwechs­lung wäh­rend eines hei­ßen Som­mer­mo­nats ist eine Nacht­wan­de­rung eben­falls geeig­net. In der Nacht sind die Tem­pe­ra­tu­ren deut­lich erträg­li­cher als tags­über, so dass es gera­dezu eine Wohl­tat sein kann, nachts zu wan­dern.
  • Die man­gelnde Seh­fä­hig­keit hat zur Folge, dass alle ande­ren Sinne geschärft wer­den. So nimmt man Geräu­sche beim Wan­dern in der Nacht voll­kom­men anders wahr. Die­sen posi­ti­ven Neben­ef­fekt einer Nacht­wan­de­rung soll­ten Sie sich auch bei der Navi­ga­tion zunutze machen. Zudem fühlt man sich durch die ver­än­derte Wahr­neh­mung auf eine span­nende Art und Weise mit der Natur ver­bun­den.
  • Ein gewis­ser Gru­sel­fak­tor bei Nacht­wan­de­run­gen lässt sich nicht ver­leug­nen. Die­ser macht aber auch unter ande­rem den Reiz einer Wan­de­rung in der Nacht aus. Wenn Sie sich rich­tig gru­seln wol­len kön­nen Sie auch an einer geführ­ten Gru­sel­wan­de­rung teil­neh­men.

Wel­che Lampe eig­net sich für Nacht­wan­de­run­gen?

Wer noch nie eine Nacht­wan­de­rung unter­nom­men hat mag den­ken, dass man hierzu unbe­dingt eine äußerst helle Taschen­lampe benö­tigt. Dies ist aber nicht unbe­dingt der Fall. Auch wenn spe­zi­elle Out­door Taschen­lam­pen ideal für Not­si­tua­tio­nen, die Jagd oder gewisse Sport­ar­ten geeig­net sind wird das grelle Licht Ihre Nacht­sicht­fä­hig­kei­ten redu­zie­ren. Ver­su­chen Sie lie­ber so spar­sam wie mög­lich mit Ihrer Taschen­lampe umzu­ge­hen. Wenn sich Ihre Augen erst­mal an die Dun­kel­heit gewöhnt haben reicht das Mond­licht in der Regel aus, um sicher auf dem Trail unter­wegs sein zu kön­nen.

So opti­mie­ren Sie Ihre Nacht­sicht­fä­hig­kei­ten

Las­sen Sie Ihren Augen aus­rei­chend Zeit, um sich an die Dun­kel­heit anzu­pas­sen. Es kann bis zu 45 Minu­ten dau­ern bis sich Ihre Augen an die Licht­ver­hält­nisse gewöhnt haben.

Ver­mei­den Sie den Ein­satz von Taschen­lam­pen oder ande­ren Licht­quel­len und gucken Sie sol­che nicht an.

Machen Sie Gebrauch von Ihrem peri­phe­ren Sicht­feld. Da die Stäb­chen, die für das Sehen bei gedimm­tem Licht ver­ant­wort­lich sich über­wie­gend am Rande des Auges befin­den ist das peri­phere Sicht­feld gut geeig­net, um sich bei Dun­kel­heit zu ori­en­tie­ren. Schauen Sie daher am bes­ten grob in eine Rich­tung, ohne sich dabei auf ein bestimm­tes Objekt zu fokus­sie­ren.

Taschen- oder Kopf­lampe – Licht bei einer Nacht­wan­de­rung

Auch wenn Sie so wenig künst­li­ches Licht wie mög­lich benut­zen soll­ten, wenn Sie nachts wan­dern gehen, gibt es Situa­tio­nen, in denen Sie nicht drum her­um­kom­men wer­den, eine Out­door Taschen­lampe zu ver­wen­den.

  • Wäh­len Sie eine Taschen­lampe, die sich in Ihrer Hel­lig­keit ver­stel­len lässt. So kön­nen Sie nicht nur Ein­fluss auf die Bat­te­rie­lauf­zeit neh­men, son­dern die Licht­in­ten­si­tät auch an die jewei­lige Situa­tion anpas­sen.
  • Schal­ten Sie Ihre Lampe aus, wenn Sie diese nicht benö­ti­gen. So spa­ren Sie Ener­gie und erhal­ten Ihre Nacht­sicht­fä­hig­keit.
  • Leuch­ten Sie nie­man­den direkt an. Wenn Sie nachts wan­dern gehen soll­ten Sie weder Ihre eige­nen Grup­pen­mit­glie­der noch ent­ge­gen­kom­mende Wan­de­rer anleuch­ten. Nur so lässt sich ver­hin­dern, dass Sie die Nacht­sicht­fä­hig­keit der jewei­li­gen Per­son beein­träch­ti­gen.
  • Neh­men Sie eine Taschen­lampe mit, bei der sich das Licht mit­hilfe eines Fil­ters rot ein­fär­ben lässt. Die län­ge­ren Licht­wel­len des roten Lichts sind deut­lich ange­neh­mer für die Augen, so dass Ihre Nacht­sicht­fä­hig­keit nur bedingt ein­ge­schränkt wird, wenn Sie eine ent­spre­chende Taschen­lampe ver­wen­den.
  • Zusätz­lich zu Ihrer Out­door Taschen­lampe soll­ten Sie eine Kopf­lampe mit­neh­men. So haben Sie beide Hände frei und kön­nen bei­spiels­weise Ihre Trek­king­stö­cke benut­zen.
  • Über­prü­fen Sie die Funk­ti­ons­fä­hig­keit Ihrer Taschen­lampe und packen Sie Ersatz­bat­te­rien ein, bevor Sie zu einer Nacht­wan­de­rung auf­bre­chen.

Tipps für eine Nacht­wan­de­rung

Eine Nacht­wan­de­rung kann eine deut­lich grö­ßere Her­aus­for­de­rung dar­stel­len, als eine Wan­de­rung bei Tages­licht. Diese Tipps sol­len Ihnen dabei hel­fen, aus Ihrer Nacht­wan­de­rung ein ange­neh­mes Erleb­nis zu machen.

  • Wan­dern Sie bei Voll­mond. Ins­be­son­dere wenn Sie noch nie zuvor eine Nacht­wan­de­rung unter­nom­men haben, emp­fiehlt es sich eine Voll­mond­nacht abzu­war­ten. Auf­grund der zusätz­li­chen Licht­quelle erhöht sich dadurch die Nacht­sicht­fä­hig­keit enorm.
  • Wäh­len Sie nach Mög­lich­keit eine Ihnen bekannte Route. Als Anfän­ger wer­den Sie sich auf einer Stre­cke, die Sie bereits ken­nen deut­lich bes­ser zurecht­fin­den als auf einer, die Ihnen gänz­lich unbe­kannt ist.
  • Suchen Sie nach gleich­ge­sinn­ten. Zu einer Nacht­wan­de­rung soll­ten Sie nicht zuletzt auf­grund des erhöh­ten Unfall­ri­si­kos allein auf­bre­chen. Auch das Sicher­heits­ge­fühl einer Gruppe ist beim Wan­dern in der Nacht nicht zu unter­schät­zen.
  • Obwohl man theo­re­tisch über­all wan­dern gehen kann, emp­feh­len wir Ihnen eine Route aus­zu­su­chen, die ent­lang wei­ter Ebe­nen- statt durch einen dunk­len Wald führt. Dies erleich­tert Ihnen die Navi­ga­tion und ermög­licht Ihnen einen bes­se­ren Blick auf den Ster­nen­him­mel.
  • Las­sen Sie es lang­sam ange­hen. Auch wenn Sie die Route wie Ihre Wes­ten­ta­sche ken­nen, soll­ten Sie nicht ver­su­chen mit der glei­chen Geschwin­dig­keit zu wan­dern, wie bei Tages­licht. Wur­zeln oder Steine auf dem Weg wer­den beim Wan­dern in der Nacht schnell über­se­hen und ein Sturz könnte schlimms­ten­falls eine Ver­let­zung zur Folge haben.
  • Seien Sie auf Begeg­nun­gen mit wil­den Tie­ren vor­be­rei­tet. Die meis­ten Wild­tiere sind nacht­ak­tiv, so dass die Wahr­schein­lich­keit eines Zusam­men­tref­fens bei Dun­kel­heit hoch ist. Ins­be­son­dere wenn Sie sich in Gebie­ten bewe­gen, in denen Bären, Wölfe oder andere poten­zi­ell gefähr­li­che Tiere leben soll­ten Sie ent­spre­chend auf­merk­sam sein.
  • Blei­ben Sie kon­zen­triert und auf­merk­sam. Selbst auf einem bekann­ten Weg kann man sich wäh­rend der Nacht ver­lau­fen. Hal­ten Sie daher nach mar­kan­ten Land­mar­ken, Weg­wei­sern und ande­ren Ori­en­tie­rungs­punk­ten Aus­schau und blei­ben Sie auf den Wegen.
  • Infor­mie­ren Sie jeman­den über Ihre Nacht­wan­de­rung. Min­des­tens eine wei­tere Per­son sollte wis­sen wann Sie auf­bre­chen und wel­che Route Sie geplant haben.
  • Den­ken Sie an warme Beklei­dung, wenn Sie eine Nacht­wan­de­rung pla­nen und che­cken Sie den Wet­ter­be­richt.
  • Hal­ten Sie Ord­nung! So müs­sen Sie nicht erst ewig suchen, wenn Sie etwas aus Ihrem Bush­craft-Ruck­sack benö­ti­gen. Wich­tige Aus­rüs­tungs­ge­gen­stände soll­ten immer griff­be­reit sein. So müs­sen Sie nicht immer Ihre Taschen­lampe anschal­ten, wenn Sie etwas brau­chen.
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